Zu Gast bei Sportec AG
Dienstag, 07. Mai 2024Am Dienstag, den 7. Mai 2024, um 18:00 Uhr, war es endlich soweit: Unser Gewerbe-Event "Zu Gast bei" führte uns zur Sportec AG, einem Unternehmen mit verschiedenen Standorten in Höri. Der Treffpunkt war zunächst im Werk 1 in der Hofstrasse 17. Sportec ist spezialisiert auf alle Porsche-Varianten, angefangen bei den klassischen luftgekühlten Modellen bis hin zu Sportec Racing, den Rennfahrzeugen.
In den folgenden zwei Stunden tauchten wir tief in die Welt von Porsche ein und lernten viel über das Tuning der Motoren sowie die Herausforderungen und Grenzen beim Übertragen der PS-Power auf die Strasse. Dabei wurde deutlich, dass die richtigen Reifen und aerodynamischen Form des Fahrzeugs von entscheidender Bedeutung sind. Die Garage präsentiert sich äusserst modern, und bei Arbeiten an klassischen und luftgekühlten Porsche-Modellen ist ein hohes Mass an Sorgfalt und Fachwissen erforderlich. Originalteile werden bei Service- und Wartungsarbeiten streng nach Herstellervorgaben verwendet, um die Garantie des Fahrzeugs zu erhalten.
Wir erhielten interessante Einblicke in die Welt der modifizierten Fahrzeuge, darunter Anekdoten über Modifikationen und Abnahmen von Motoren, wie etwa die Lautstärke (Lärm) bei bestimmten Tests, die nicht über 85dB liegen darf. Auch erfuhren wir, dass die Auswahl an klassischen Porsche-Modellen mit Zweiradantrieb knapp ist, weshalb vermehrt auf Modelle mit Allradantrieb zurückgegriffen wird, die dann auf Zweiradantrieb umgebaut werden.
Nachdem wir einen Einblick in die Mechanik von Porsche erhalten hatten, widmeten wir uns der Steuerungselektronik. Während ältere Modelle hauptsächlich zur Steuerung des Fahrzeugs und des Motors dienten, fungieren neuere Modelle zusätzlich als Blackbox, die Daten wie Geschwindigkeit, Telefonaktivitäten und Lichtsteuerung der letzten halben Stunde aufzeichnet. Diese Daten können im Falle eines Unfalls ausgelesen und zur Klärung des Hergangs verwendet werden.
Beim Prüfstand erfuhren wir auch, dass die Nachbarn oft in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn die heulenden und lauten Fahrzeuge getestet werden. Ebenso, dass auch schon Unfälle gegeben hat, dass bei einem Test auch einzelne Teile weit herumflogen. Dies war bei einem Fahrzeug, welches in einem engen Zeitplan eingeflogen und dann anschliessen wieder ausgeflogen werden sollte, geschehen.
Bei strömendem Regen wechselten wir schliesslich in das Werk 2 in der Altmannsteinstrasse und tauchten in die Welt des Motorsports ein. Die Logistik und der Transport der Rennfahrzeuge zu den Rennen sowie deren Vorbereitung und Service sind äusserst aufwendig und kostspielig. Die Reifen halten oft nur wenige Kilometer, bevor sie ersetzt werden müssen.
Besonders faszinierend waren die Lenkräder, die sich in den letzten 20 Jahren von simplen Rädern zu komplexen multifunktionalen Controllern entwickelt haben. Sie ermöglichen die direkte Steuerung verschiedener Fahrzeugfunktionen wie Infotainment, Navigation, Anrufe und die Einstellung von Fahrzeugparametern direkt über das Lenkrad. Diese Integration ermöglicht es den Fahrern, ihre Aufmerksamkeit besser auf die Strasse zu richten, während sie wichtige Funktionen bequem vom Lenkrad aus steuern können, was die Sicherheit und den Fahrkomfort erhöht.
Die Diskussion darüber, wer letztendlich die Fahrzeuge steuert, wird immer relevanter, da die Technologie es ermöglicht, während der Fahrt Einstellungen und Parameter von aussen zu setzen, anzupassen und zu optimieren. Bei Rennen ist dies jedoch teilweise eingeschränkt.
Nach einer Fülle von Informationen stärkten wir uns beim Apéro und liessen den Abend gemütlich ausklingen, während wir von den Porsche-Fahrzeugen träumten. Ein herzliches Dankeschön an die Firma Sportec AG für den tollen Abend und die lehrreiche Führung durch das Unternehmen. Ein spezieller Dank geht an Andreas Hodel für die ausführlichen Erklärungen.